Soldier of the Year – oder Militär des Jahres

Was für Hollywood der Oscar, ist für die Angehörigen des Bundesheeres der Soldier of the Year – oder Militär des Jahres, wie es seit vorigem Jahr heißt. Seit 2004 werden mit dieser Auszeichnung  besonders bemerkenswerte Leistungen gewürdigt. Freitag, dem 20. November 2015: Rund 350 Personen fieberten in der Belgierkaserne in Graz bei der  feierlichen Verleihung der Ehrungen mit den Nominierten mit.  Für den Wiener Militärkommandanten Brigadier Kurt Wagner war der Tag schon vor den Verleihungen ein voller Erfolg – schließlich waren Soldaten seines Befehlsbereichs gleich in zwei Kategorien nominiert.

Der erste Laudator des Abends, Generalleutnant Franz Reißner, übergab den Preis für den Rekruten des Jahres an Daniel Jakai von der Stabskompanie des Militärkommando Wien. Gefreiter Jakai half  einer Mutter und ihrem Kind, als diese von einem Mann auf offener Straße misshandelt wurde.

Danach verfolgt er den Täter und unterstützte die Polizei bei dessen Festnahme.

Zivilbediensteter des Jahres wurde Alexander Hödl vom Heereslogistikzentrum Wels. Sein Engagement beim Bau von Spezialpontons für den Pionierhafen Melk wurde damit belohnt.

 

Dann wurde es spannend, denn mit dem Jägerbataillon Wien 1 „Hoch- und Deutschmeister“ war erstmals ein Milizverband für den Preis der Einheit des Jahres nominiert. General Othmar Commenda  brachte es in seiner Laudatio auf den Punkt: „Jeder, der hier oben steht, ist ein Sieger“, sagte er. Es  fiele ihm schwer, jetzt einen „ersten Sieger“ aus dem Kuvert zu ziehen, so Commenda. Die Wiener Infanteristen mussten sich nach dem Öffnen des Kuverts der Pionierbaukompanie des Pionierbataillons 2 aus Salzburg geschlagen geben. Oberstleutnant Blaha, der den Preis für den  zweiten Sieger entgegen nehmen durfte, sah es locker. „Es ist schon eine Ehre, nominiert zu sein“, sagte er im Gespräch mit Brigadier Wagner.

Militär des Jahres 2015 wurde ein Unteroffizier vom Jägerbataillon 25 für die Rettung eines Kameraden. Während einer Schitour stürzte dieser rund 150 Meter ab. Wachtmeister Roman Quero zögerte keine Sekunde, kämpfte sich in steilem, unwegsamem Gelände zu seinem verunglückten Kameraden durch und leistete erste Hilfe, bis der Rettungshubschrauber eintraf. Bundesminister Gerald Klug übergab den Preis persönlich an Wachtmeister Quero.

 

Zwischen den Verleihungen sorgten künstlerische Intermezzi für Abwechslung. Das Brassquintett des Ensemble 5 der Österreichischen Militärmusik unterhielt das Publikum mit einem beschwingten Potpourri, und The Uptown Monotones zeigten, dass man auch mit Luftballons und dem Boden Musik machen kann. Willi und Christiana Gabalier und fünf Tänzerinnen der Gruppe „Tanzauftrag“ legten bemerkenswerte Tanzeinlagen aufs Parkett.