Unser Totengedenken am Wiener Zentralfriedhof

Festakt mit niederlegen eines Kranzes am Ehrengrab des Deutschmeisterbundes am Wiener Zentralfriedhof

„HERR GIB UNS DEN FRIEDEN!“ - diese bittende Inschrift ziert das gewaltige Heldendenkmal am Eingang zur Gruppe 91 - I. Weltkrieg am Wiener Zentralfriedhof! Dort unterhält der Deutschmeisterbund sein Ehrengrab, mit dem das Andenken an alle Deutschmeister, die in fremder Erde ruhen, hochgehalten wird. An diesem geschichtsträchtigen und nachdenklich machenden Ort wird der zweite Teil des Totengedenkens des Jahres 2023 der Deutschmeister durchgeführt.

 

Zu diesem zweiten Teil des Totengedenkens treten die Kernmannschaften der Mitglieder des Deutschmeisterbundes gemeinsam mit dem Deutschmeister Schützenkorps am Ehrengrab des Deutschmeisterbundes an. Der musikalische Teil dieses zweiten Teils des Totengedenkens wurde von einem Musikensemble der Original Hoch- und Deutschmeisterkapelle bestritten. Die Rede des Präsidenten des Deutschmeisterbundes führt uns berührend sowohl in das Gefühlsleben von Soldaten als auch in das Leiden der Zivilbevölkerung im Krieg, die bedauerlicherweise in jedem Krieg genauso Tote zu beklagen hat.

 

Nach dem Beitrag der geschätzten Militärgeistlichkeit wird der Kranz des Deutschmeisterbundes am Ehrengrab niedergelegt und das Musikensemble der Original Hoch- und Deutschmeisterkapelle spielt: „Ich hatt‘ einen Kameraden!“ Das Deutschmeister Schützenkorps ehrt während dieses Musikbeitrages mit einem Salut all die toten Kameraden des Regimentes, die in fremder Erde ruhen und Oberst Ludwig Freiherr von Holzhausen!

 

Das Ehrengrab des Deutschmeisterbundes ist nämlich die letzte Ruhestätte des Oberst Ludwig Freiherr von Holzhausen - des Regimentskommandanten des Kaiserlich und Königlichen Infanterieregimentes „Hoch- und Deutschmeister“ Nr. 4 beim Beginn des Ersten Weltkrieges. Oberst Ludwig Freiherr von Holzhausen ist mit seinen Deutschmeistern in’s Feld gezogen, aber schon am 15. August 1914 bei Narol gefallen und von seinem Regiment ursprünglich im Feld bestattet worden.

 

Der Deutschmeisterbund hat ihn als Symbol für all die gefallenen Deutschmeister, die in fremder Erde ruhen, in die Heimat zurückgeholt und am 20. Oktober des Jahres 1928 feierlich in seinem Ehrengrab beigesetzt. Ihm und allen Deutschmeistern zu Ehren wird das Totengedenken des Jahres 2023 mit dem Deutschmeister Regimentsmarsch beschlossen, bei dem jeder gestandene Deutschmeister leidenschaftlich den militärischen Gruß entbietet!

 

Sehr gerne bieten wir noch die Eckdaten der Kriegsgräberstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges auf dem Wiener Zentralfriedhof an, die definitiv eines Besuches wert ist! Die Gruppe 91 - I. Weltkrieg liegt in der verlängerten Achse hinter der Doktor Karl Lueger - Kirche und wie schon erwähnt weist das Heldendenkmal, das von Anton Hanak entworfen und im Jahr 1925 enthüllt worden ist, den Eingang zu dieser halbkreisförmigen, etwa 35.000 Quadratmeter großen Kriegsgräberstätte, wo laut Innenministerium ohne Unterscheiden der Nationalität rund 23.000 Soldaten verschiedener Kriegsschauplätze ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.

 

Der meisten Kameraden wird nur mit kleinen, in den Boden eingelassenen Steinplatten gedacht, die mit Inschriften versehen sind, auf denen die Erinnerung an sie bewahrt wird. Es gibt aber auch eine Menge verstreut gesetzte Grabsteine, die in den allermeisten Fälle die letzte Ruhestätte von höheren Offizieren kennzeichnen. Das den Eingang weisende Heldendenkmal ist eine monumental wirkende, trapezförmige Mauer aus Quadersteinen, auf deren Vorderseite die oben erwähnte Inschrift prangt und an deren Rückseite sich - zu den Ruhestätten der Gefallenen blickend - die fünf Meter hohe Steinskulptur „Trauernde Mutter“ befindet.

 

„Deutschmeister ist und bleibt man!"

 

Copyright aller Bilder - Österreichisches Bundesheer - Infoops Team - Jägerbataillon Wien 1 „Hoch- und Deutschmeister" - Herbert Wichmann

Textbeitrag: Anton Czech


Bildbeiträge der letzten Jahre

Wohl kein anderer Ort in Wien macht die Geschichte dieser Stadt über Jahrhunderte hindurch so lebendig wie der Wiener Zentralfriedhof (Auszug aus dem Buch "Auf Aufgenhöhe mit drei Millionen Wienern von Alexander M. Wessely).

Nach dem oftmals noch goldenen Oktober mit noch einer Menge warmer Tage und den Feiern zu unserem Nationalfeiertag am 26. Oktober zieht der November mit seinen kürzer werdenden Tagen und seinen häufigen Nebelschwaden in's Land. Traditionell gedenken wir am Beginn des Novembers jeden Jahres zu Allerheiligen und Allerseelen der Menschen, die diese Welt schon vor uns verlassen haben und die wir geschätzt und geliebt haben.

An diesem Novembertag fanden wir in sehr prominenter Begleitung den Weg mit einem "Deutschmeister"-Shuttlebus auf den Wiener Zentralfriedhof zum Grabmahl des Deutschmeisterbundes. Neben unserem Verein waren auch Vertreter verschiedenster Deutschmeistervereine, darunter die k.u.k. Wiener Regimentskapelle IR4, die Hoch- und Deutschmeister, ehem. Angehörige Inf. Regt. Nr. 4, das Deutschmeister Schützenkorps, der Verein KuK Infantrieregiment "Hoch- und Deutschmeister" Nr 4 1914-1918, Vertreter der ID44, sowie befreundete Organisationen anwesend. Die geistliche Begleitung erfolgte durch Militärdekan Bischofsvikar Alexander Wessely. An der Spitze der Abordnungen marschierte der Präsidenten des Deutschmeisterbundes Oberstleutnant Andreas Tarbuk. Die k.u.k. Wiener Regimentskapelle IR4 unter Erich Kojeder begleitete das Totengedenken musikalisch. Am Grabmal lauschten wir zuerst den Worten durch Bischofsvikar Oberst Alexander Wessely. Es folgte dann die Kranzniederlegung am Grabmal, musikalisch begleitet vom Lied des Kameraden.

Bilder vom Totengedenken 2020

Bildernachweis: WICHMANN Herbert