Die Historische Deutschorden-Compagnie zu Mergentheim feierte 800 Jahre Mergentheim beim Deutschen Orden. „Das Ordensjubiläum unserer Stadt ist für die Compagnie ein ganz besonderer Meilenstein und eine Wegmarke. Dieses Ereignis wollen wir gemeinsam mit unseren Bürgerinnen und Bürgern sowie unseren Gästen mit einem abwechslungsreichen Programm begehen, so Stadthauptmann Andreas Lehr.
Starke Abordnungen vom Verein der Freunde des Deutschmeisterbataillons, dem Jägerbataillon Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister" und Mitgliedern des Deutschmeisterbundes folgten der Einladung.
Bereits am Donnerstag begannen die Feierlichkeiten mit einer Auftaktveranstaltung im ehemaligen Cafe ́ Waldeck, dem heutigen Reinhold-Würth Haus. Ehrenstadthauptmann Hans-Georg Böhm referiert zum Thema „Burgen, Schlösser, Kommenden der Deutschen Ordens in Europa“. Die Veranstaltung wird durch das Salutschießen der Compagnie und die musikalische Begleitung durch den Deutschmeister-Spielmannszug umrahmt und wird als Kooperation der Deutschorden- Compagnie mit der Würth Industrie Service zum Jubiläumsjahr durchgeführt.
Mit dem Historischen Wachaufzug am Freitag auf dem Marktplatz wurde das Programm des St. Georgstages fortgesetzt. Vor der Kulisse des Alten Rathauses waren die anwesenden Compagnien antreten und einen historischen Aufzug mit Gewehrsalut aus der Zeit um 1760 darstellen. Neben dem Salutschießen und dem Verlesen des Wachprotokolls gehört auch die Indienststellung der Viertelmeister der Compagnie zum festen Ablauf des Wachaufzuges. In der gemütlichen Atmosphäre des Arsenals der Compagnie im Äußeren Schlosshof schließt sich dann der traditionelle Deutschmeisterabend an.
Am Samstag begann das Programm mit dem St. Georgs-Schießen von auf dem Schießstand der Deutschmeister-Schützengilde im Schüpferloch. Es wird mit Vorderladergewehren um die diesjährige Schützenscheibe geschossen, die von Horst Seitz gestiftet wurde. Erfreulich an dieser Stelle die Erwähnung, dass der Präsident des Deutschmeisterbundes, Obstl. Andreas TARBUK, die Schützenscheibe wieder nach Wien zurück geholt hat.
Um 16.00 Uhr findet dann die Historische Rekrutenwerbung auf dem Deutschordenplatz vor dem Schloss statt. Es wird hier die Anwerbung von Rekruten im 18. Jahrhundert dargestellt und die anwesenden Gäste und Bürger in das Geschehen einbezogen. Zur Anwerbung und Rekrutierung gehören eine Schießübung und Exerzieren für die neuen Rekruten, genauso wie die Übergabe der Urkunden und die Besoldung der Rekruten.
Zur Mittagszeit fand der Empfang durch den Oberbürgermeister der großen Kreisstadt Bad Mergentheim, Herrn Udo Glatthar, für seine österreichischen Freunde im Alten Rathaus statt. Der Oberbürgermeister bot hier nicht nur eine geschichtliche Zeitreise, sondern auch Einblicke in die Amtsräume des Alten Rathauses an. Danach wurde Mittagsrast bei "Griechen" gehalten.
Die Grupep teilte sich nun auf, um ein idividuelles Programm zu absolvieren. Unter anderen erfolgte durch eine Abordnung der Besuch der MADONNA in der Pfarrkirche Mariä Krönung in Stuppach. Die Stuppacher Madonna ist ein Marienbild von Matthias Grünewald, entstanden um 1516. Es befindet sich in einer im 19. Jahrhundert dafür erbauten Kapelle an der Pfarrkirche Mariä Krönung in Bad Mergentheim-Stuppach.
Am späteren Nachmittag wurde mit einem "Augenzwinkern" die Anwerbung von Rekruten im 18. Jahrhundert dargestellt und die anwesenden Gäste, Bürger und natürlich eine Teilnehmerin aus unserer Delegation in das Geschehen einbezogen.
Am Samstagabend fand der Jubiläums-Festakt im Roten Saal des Deutschordensschlosses mit anschließendem Empfang statt. Als Referentin wurde Schwester Maria-Regina Zohner gewonnen. Als langjährige Generalassistentin des Deutschen Ordens und Teil der Gemeinschaft der Deutschordens-Schwestern am Caritas Krankenhaus in Bad Mergentheim tritt sie seit Jahrzehnten beherzt für das Motto des Deutschen Ordens „Helfen und Heilen“ ein und ist darüber hinaus eine profunde Kennerin des Deutschen Ordens und seiner Geschichte.
Umrahmt wurde der Abend durch den Deutschmeister-Spielmannszug.
Am Sonntag wurde der St. Georgstag mit der traditionellen Hubertusmesse in der Wandelhalle fortgesetzt. Als Zelebranten der Messe wurde der frühere Mergentheimer Dekan, Feldkurat Pater Günther Appold gewonnen. Die Hubertusmesse wird in bewährter Weise von den Parforcehornbläsern der Kreisjägervereinigung intoniert und stellt in Zusammenarbeit der Deutschorden-Compagnie, der Münstergemeinde St. Johannes, der Kreisjägervereinigung und der Kurverwaltung jedes Jahr aufs Neue einen besonderen Höhepunkt des St. Georgstages dar.
Nach dem Ehrensalut durch die Schützengilde Königshofen zogen die Uniformierten in den Äußeren Schlosshof, wo das obligatorische gemeinsamene Mittagessen, Schnitzel mit Tunke, eingenommen wurde. Mit dem Schießen am Schießwasen an der Wolfgangsbrücke wurde das offizielle Programm fortgesetzt.
Danach führte der Zug durch die Innenstadt in den Schlosshof, wo sich die Vorstellung der Gruppen, das Abschreiten der Front und der Salut der anwesenden Garden und Wehren mit Gewehren, Böller und Kanone angeschlossen hat.