Die Deutschmeister in Rom

So., 04.09. - Do., 08.09.2022

Die Hoch- und Deutschmeister reisten mit S.E. Hochmeister Frank Bayard und  Bischofsvikar Alexander Wessely nach Rom. Neben einem sehr abwechslungsreichen Programm war einer der Höhepunkte die Audienz beim Heiligen Vater. Auch durfetn wir einer der Schweizer Garde im Vatikan folgen. Die Teilnahme war nur für Bataillonsangehörige, Vereins- und Familienmitglieder möglich.

Rom wurde der Überlieferung zufolge im Jahre 753 v. Chr. auf einem der sieben Hügel gegründet. Italiens Hauptstadt ist eine florierende wirtschaftliche Metropole mit einem sehr vitalen kulturellen Leben. Die zahlreichen Museen und Ausstellungen bezeugen eine sehr lange und prächtige Historie der italienischen Hauptstadt. Nicht zuletzt dafür wird Rom als die "Ewige Stadt" bezeichnet.

 

In der Stadt findet man neben den antiken Stadtmauern Triumphbögen, einzigartige Kirchen und Paläste sowie große öffentliche Plätze; besonders bedeutend sind das Forum Romanum und die Kaiserforen, ebenso die Caracalla-Thermen (erbaut um 217 n. Chr.), die heute als Szenerie für die Opernaufführungen im Sommer genutzt werden, die Katakomben – weit verzweigte unterirdische Anlagen, in denen Christen ihre Gottesdienste feierten und bestattet wurden – und die Engelsburg, die als Mausoleum für den römischen Kaiser Hadrian erbaut und im Mittelalter zu einer Festung ausgebaut wurde.

 

Die "Ewige Stadt" und die vielen Espresso laden zum verweilen und genießen ein. Eine Stadt wo man immer wieder gerne zurückkommt.


Empfohlenes Quartier

Deutscher Orden Rom

Casa di Procura dell'Ordine Teutonico

Via Nomentana 421

00162 Rom


Willkommen in der ewigen Stadt

Nach knapp zwei Jahren Verspätung, fand nun unsere Pilgerreise vom 4. bis 8. September nach Rom statt. Die Teilnehmergruppe setzte sich aus Angehörigen des Jägerbataillons Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister" unter der Führung des Bataillonskommandanten Obst Stefan Koroknai, Mitgliedern des Unterstützungsvereins Hoch- und Deutschmeister, dem 66. Hochmeister des Deutschen Ordens, S.E. Frank Bayard, und unserem Militärvikar Alexander Wessely zusammen.

 

Die Teilnehmer erwartete ein umfangreiches Programm von der Besichtigung der wichtigsten Baudenkmäler über einen Besuch im Petersdom zu den Vatikanischen Museen und viele weitere Kirchen. Höhepunkte der Pilgerreise stellte die Teilnahme an der Generalaudienz bei Papst Franziskus, eine Andacht im Deutschen Friedhof, die Einladung in die Deutsche Kirche Santa Maria dell'Anima und der Empfang durch den Kommandanten der Schweizer Garde, Oberst Christoph Graf, dar.

Bereits nach der Landung war klar, dass die Hoch- und Deutschmeister unterwegs sind, da wir mit der dementsprechenden Tafel erwartet wurden sind. Mittels Bustransfer ging es dann in unser Pilgerquartier, dem Haus des Deutschen Ordens in Rom. Neben den Österreichischen Gästehäusern des Deutschen Ordens in Wien, in Gumpoldskirchen im Kärntener Dürnstein im niederbayrischen Schöfweg stellt das römische Gästehaus wohl das internationalste Haus der Gastbetriebe des Deutschen Ordens dar. Menschen aus aller Welt, die aus religiösen, spirituellen oder anderen Gründen die „Ewige Stadt“ besuchen, finden hier eine Oase der Ruhe inmitten von Roms oft hektischer Betriebsamkeit. Das Gästehaus des Deutschen Ordens in Rom bietet Reisenden eine preisgünstige Unterkunft in Rom, die gleichermaßen ruhig wie zentrumsnah gelegen ist. Das deutschsprachig geführte Gästehaus ist ganzjährig geöffnet und bietet insbesondere in den heißen Sommermonaten attraktive Angebote für einen kurzen Aufenthalt in der Stadt. Nachdem wir ja auch mit dem Herrn Hochmeister unterwegs waren, ist dieses gastfreundliche Haus natürlich unsere erste und beste Wahl gewesen.

 

Bereits um die Mittagszeit wartete unser erster offizieller Termin auf uns. Dies bedeute trotz sehr hoher Temperaturen für die militärischen Teilnehmer den Ausgangsanzug und für alle anderen Teilnehmer eine festliche Bekleidung anzuziehen und Richtung Vatikan aufzubrechen. Wir wollten unbedingt die Seligsprechung des „lächelnden Papstes“ Johannes Paul I. miterleben. Der 1912 geborene Albino Luciani, Patriarch von Venedig, wurde am 26. August 1978 zum Papst gewählt – als Nachfolger von Paul VI. (1963-78). Mit seiner Einfachheit und Spontanität gewann Johannes Paul I. – der erste Papst mit einem Doppelnamen – schnell die Herzen von Menschen in aller Welt. Umso größer war die Bestürzung, als er schon am 28. September 1978 starb.

 

Ein weiterer Höhepunkt des Tages war dann der Gottesdienst mit unserem Militärvikar Alexander Wessely in der Kirche Santa Maria dell’Anima. Diese ist die katholische Nationalkirche für die Einwohner des Heiligen Römischen Reiches. Seit 1859 ist sie die Kirche der deutschsprachigen Katholiken in Rom. Papst Hadrian VI. ist im Chor der Kirche begraben. Nach dem Gottesdienst, wo unser Kamerad Martin Eckel als Ministrant aktiv mitgewirkt hatte, hielten wir in der Kapelle kurz inne. Diese wurde im Jahre 1937 auf Initiative des damaligen Rektors Bischof Alois Hudal für die dort bestatteten österreichischen Gefallenen des Ersten Weltkrieges mit großem finanziellem Aufwand erbaut, um diesen Toten, fern der Heimat, eine würdige Ruhestätte zu geben. Zugleich sollte sie ein Denkmal für alle Kriegsopfer sein. Mit einem kurzen Gedenken und dem abspielen des „lieben Kameraden“ erwiesen wir den dort bestatteten Kameraden die Ehre. Im Anschluss wurden wir vom Rektor Michael Max auf die wunderschöne Dachterrasse zu einem Sektempfang eingeladen. Mit einem sehr angeregten Austausch und gegenseitigen Ehrengeschenken endete der erste Tag in Rom.

 Montag und Dienstag haben dann dem antiken und geschichtlichen Rom gegolten. So wurde am Montag neben vieler anderer historischen Stätten das Pantheon, ein zur Kirche umgeweihtes antikes Bauwerk besucht. Als römisch-katholische Kirche lautet der offizielle italienische Name Santa Maria ad Martyres. Weiter durch die Stadt an einem der schönsten Plätze der Welt. Der Piazza Navona ist einer der charakteristischen Plätze des barocken Rom im Stadtviertel Parione. Das nächste Mal Treppen erklimmen hat es dann am Monumento Nazionale a Vittorio Emanuele II, auch bekannt als die Schreibmaschine, geheißen. Belohnt wird der Aufstieg mit einem grandiosen Blick über die Stadt. Von hier aus konnten wir unsere nächste Zwischenstation bereits sehen. Das Forum Romanum ist das älteste römische Forum und war Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens. Es liegt in einer Senke zwischen den drei Stadthügeln Kapitol, Palatin und Esquilin und direkt auf unserem Weg zum Kolosseum. Dieses ist das größte der im antiken Rom erbauten Amphitheater, der größte geschlossene Bau der römischen Antike. Von den Dimensionen konnten wir uns im Zuge einer ausführlichen Besichtigung überzeugen.

 

Zum Tagesabschluss am Montag wanderten wir noch nach Trastevere. Dieser Stadtteil war vor Jahrhunderten die Heimat der Arbeiterklasse. Bekannt ist die Gegend heute für ihre traditionellen und innovativen Trattorias, Craft-Bier-Bars. Bevor wir uns in das leibliche Vergnügen stürzten, statteten wir der Kirche Santa Maria in Trastevere, diese gilt als die älteste Marienkirche Roms, einen Besuch ab. Hier trafen wir auch dann mit dem Herrn Hochmeister des Deutschen Orden zusammen und starteten in den verdienten geselligen Abendausklang bei Speis und Trank.

 

Dienstagmorgen und hoch hinaus hieß es für die Hoch- und Deutschmeister. Nach dem passieren der strengen Sicherheitskontrollen lotste und Militärvikar Alexander Wessely zur Kuppel am Petersdom. Waren die ersten Meter dank eines Lifts schnell erklommen, musste der Ausblick und somit die letzten Höhenmeter, also 320 Treppenstufen, hart erkämpft werden. Oben angekommen belohnt ein prächtiger 360 Grad Blick über die Vatikanstadt und Rom den erschöpften Pilger. 320 Treppenstufen und eine Liftfahrt später erreichten wir den Petersdom und lernten die ganze Schönheit und einige Geheimnisse der mächtigen Kirche kennen. Nach einer Stärkung in den Lokalen der näheren Umgebung gehörte der Nachmittag dann dem Vatikanischen Museum. Es bedarf keiner Klarstellung, dass wenige Stunden in diesem Haus nur ausreichen einen kleinen Überblick zu erhalten. Fixpunkt ist natürlich der Besuch des Sixtinischen Kapelle, den hier wird zu jeder Papstwahl Geschichte geschrieben. Der Name der Sixtinischen Kapelle rührt von Papst Sixtus IV. Francesco della Rovere (1471-1484), der die antike Große Kapelle in den Jahren 1477-1480 umbauen ließ.

 

Zur heutigen Abendgestaltung gehörte unter anderem eine 30-minütige Zugfahrt, damit wir unser Ziel Frascati erreichen konnten. Ihre Berühmtheit verdankt die kleine Stadt dem gleichnamigen, trockenen Weißwein, der in den Weinbergen rund um Frascati gedeiht. Wurde ausreichend gewürdigt inklusive köstlicher Speisen dazu. Ein Besuch der wirklich Lohnenswert ist.

Schließlich war es am Mittwoch soweit. Papstaudienz Rom: Wie man an einer Papstaudienz in Rom teilnehmen kann? Ganz einfach, man reserviert zeitgerecht die notwendige Besucherkarte, diese ist übrigens kostenlos beziehbar. Wir können behaupten den Papst aus nächster Nähe gesehen zu haben. Was für ein Erlebnis! Aber das wäre es noch nicht gewesen, denn unser Militärvikar Alexander Wessely hat noch weitere Besonderheiten vorbereitet. So war es nicht nur Alexander Wessely mit obligatorischem Selfie, seine mitgereiste Mutter und der Herr Hochmeister des Deutschen Ordens Frank Bayard, welche durch den Heiligen Vater persönlich begrüßt wurden. Stellvertretend für alle mitreisenden Hoch- und Deutschmeister wurde es auch dem Kommandanten des Jägerbataillons Wien 1 „Hoch- und Deutschmeister“ Oberst Stefan Koroknai ermöglicht, Papst Franziskus persönlich gegenüberzutreten. Natürlich selbstverständlich, dass unser Jägerbataillon im Rahmen der Begrüßung aller Teilnehmer ebenfalls namentlich erwähnt worden ist.

 

Anstatt im Anschluss im Petersdom mit hunderten Gläubigen einen Gottesdienst zu feiern, haben wir uns entschlossen den Deutschen Friedhof in der Vatikanstadt zu besuchen. Eine kurze Sicherheitskontrolle beim Zugangstor “Arco delle campane” war notwendig und schon ließen uns die Kameraden der Schweizer Garde passieren. An zwei ausgewählten Grabstätten wurden dann Andachten abgehalten und als sichtbares Zeichen unseres Besuches zwei Deutschmeistercoins zurückgelassen. Im Zuge des Besuches des Deutschen Friedhofes, oder auch Campo Santo Teutonico, sind wir auf eine Gruppe junger Österreicher getroffen, welche in der Form des ERASMUS-Programms eine Projektarbeit am Friedhof durchgeführt haben.

 

Den offiziellen Schlusspunkt unserer Pilgerreise bildete die Einladung in die Kaserne der Schweizer Garde. Nach dem passieren des Vatikantors Sankt Anna wurden wir herzlichst willkommen geheißen. Eine sehr ausführliche Führung durch die Kaserne erfolgte unter fachkundigen Erläuterungen der jungen Kameraden, welche hier Hellebardist genannt wird. Seit 1506 schützt die Garde den Papst und seine Residenz, das hat sich bis heute nicht geändert. Am Ende der Führung wurden wir durch deren Kommandanten Oberst Christoph Graf im Ehrenhof begrüßt. Ebenfalls willkommen geheißen wurden wir durch den Gardekaplan Kolumban Reichlin. Wie es Brauchtum bei den Armeen ist, wurde unter den Kommandanten Ehrengeschenke ausgetauscht. Fehlen durfte aber auch nicht der obligatorische Gruß aus Wien durch Militärvikar Alexander Wessely eine große Tafel Mannerschnitten „mag man eben“.

 

Ein militärisches Ritual ist es auch Danke zu sagen in Form einer Ehrung. Auf Vorschlag durch Militärvikar Alexander Wessely wurde durch Oberst Christoph Graf und Oberst Stefan Koroknai das Martinskreuz an Oberstabswachmeister Robert Spevak verliehen. Nach kurzer ungewohnter Schweigeminute bedankte sich dieser für die besondere Ehre und nutzte die Gelegenheit sich bei allen Teilnehmern und Begleitern dieser Reise für die gelungene Pilgerreise zu bedanken.

Dies gilt natürlich einerseits den Organisatoren des Unterstützungsvereins Hoch- und Deutschmeister, sowie im speziellen dem Militärvikar Alexander Wessely für die hervorragende Durchführung und dem Herrn Hochmeister für dessen Anwesenheit und Teilnahme bei ausgesuchten Terminen.

Nachdem der Donnerstag allen Reiseteilnehmern zur persönlichen Verfügung gestanden war, verließ der Airportshuttle (fast) pünktlich das Pilgerhaus mit unserer Reisegruppe, damit wir am Flughafen vom verspäteten Rückflug nach Wien informiert werden konnten. Nach der Reise ins Heilige Land 2019 ist nun auch diese in die Ewige Stadt zu Ende, die nächste Reise bereits in Planung. Vielleicht bist Du das nächste Mal ein Teil der Reisegruppe?